Angst

Kennen wir alle … eine von der Biologie in uns allen angelegte starke Emotion, die den Sinn hat, uns vor Gefahren zu schützen.

Manchmal jedoch verselbständigt sich die Angst und wird zu einer Belastung, wird zu einer Angststörung und ist dann keine Hilfe mehr. Solche krankhaften Ängste beziehen sich oft auf den Körper, Patienten berichten regelmäßig von ihrer Angst, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden, einen Hirntumor zu haben oder irgendeine andere, unheilbare Krankheit, die zum Tod führen könnte.

In der Therapie wird zunächst eine Ausstiegsmöglichkeit aus dem "Teufelskreislauf der Angst" erarbeitet und somit vor allem die "Angst vor der Angst" reduziert. Dies geschieht unter anderem mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Vorgehensweisen und der Vermittlung von Techniken zur Tiefenentspannung wie z. B. Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen.

Im weiteren Verlauf der Therapie, wenn Angstsymptome schon deutlich nachgelassen haben, wird nach dem eigentlichen Problem gesucht. Warum ist diese Störung gerade jetzt ausgebrochen? Was ist der (unbewusste) innerseelische Konflikt, welcher den "Nährboden" für die Angststörung und die Panikattacken gelegt hat?

Sehr häufig befinden sich Menschen mit einer Angststörung in einem Spannungsfeld zwischen Wünschen nach Unabhängigkeit und Freiheit auf der einen Seite und Wünschen nach Geborgenheit und Sicherheit auf der anderen Seite, der sich z. B. innerhalb der Partnerschaft darstellen kann.

Mit dieser Vorgehensweise können Angststörungen anhaltend reduziert bzw. beseitigt werden und der Patient lernt, bei Wiederauftreten der Angst, diese selbstständig zu bewältigen, denn darum geht es im Kern: Nicht, dass Sie nie mehr Angst empfinden, sondern darum, dass Sie lernen krankhafte Ängste erfolgreich zu bewältigen.

Nach Möglichkeit sollten Sie die Einnahme von angstlösenden Medikamenten aus der Gruppe der Benzodiazepine (Valium, Diazepam, Bromazepam, Tavor, Lexotanil etc.) meiden, da diese Stoffe abhängig machen und ohnehin ihre Wirkung nach einiger Zeit verlieren. Bei sehr schweren Formen kann die vorübergehende Einnahme von Opipramol (Insidon®) eine vorübergehende Hilfe sein.